Unsere "alte" Schützenhalle

Aus den Protokollen des Vereinsarchivs haben wir folgende Informationen zusammengetragen, um einen Teil der Entwicklung zeitchronologisch darzustellen

1937

Am 03. Juni abends 8 1/2 Uhr fand eine Besprechung zwischen dem Vorstand des Schützenvereins und Turnvereins auf dem Schützenplatz statt. Es wurde beschlossen dass der Turnverein und Schützenverein die Turnhalle gemeinsam übernehmen wollen. Der Zusammenschluss soll in nächster Zeit erfolgen. Es wurde zudem ein Hallenanbau geplant welcher im Jahr 1938 erfolgen soll. Der Überschuss aus dem bevorstehenden Schützenfest soll schon zum Hallenanbau verwandt werden.

1938

Auf der Jahreshauptversammlung wurde der Übernahmevertrag der Turnhalle vorgelesen und einstimmig angenommen. Für den geplanten Erweiterungsbau soll eine Baukommission ernannt werden. Zudem sollen für den Bau der Halle Anteilsscheine heraus gegeben werden. Sobald ein genauer Kostenanschlag vorliegt soll nochmals eine Versammlung stattfinden.

1939

Um die Umschreibung der Turnhalle zu erzielen, musste der Vorstand sowie der Name des Vereins umgeschrieben bzw. umgeändert werden. Die Satzungen des Deutschen Schützenverbandes wurden verlesen und ohne Widerspruch angenommen Der Name der bisherigen Schützengesellschaft lautet jetzt auf „Schützenverein Gleidorf“. Mit folgendem Wortlaut wurde die Satzungsänderung vom Amtsgericht Fredeburg bestätigt: „Die Satzung des Vereins vom 19. Januar 1921 ist durch die Satzung vom 12. Februar 1939 ersetzt worden.“

1949

Mit Aufnahme des offiziellen Vereinslebens nach dem Krieg, was Dank des sog. Kontrollratsgesetzes der Alliierten möglich wurde, wurde der Vereinsname wieder geändert. Es wurde die Bruderschaft „St. Hubertus Schützenbruderschaft Gleidorf 1920“ gegründet. Auf der Tagesordnung zur außerordentlichen Generalversammlung am 01. Mai stand nur ein Punkt und zwar Hallenumbau. „Es wurde beschlossen, dass von jedem Mitglied 2 Tagewerke als Hand und Spanndienste ohne Bezahlung geleistet werden sollen. Von Hand und Spanndiensten sind Mitglieder über 60 Jahre und Kriegsbeschädigte entbunden.“  Es wurde dem Vorstand von der Versammlung die Genehmigung erteilt bis zu DM 5.000 (fünftausend) Kredit in Anspruch zu nehmen. Der Kredit soll in der Hauptsache durch den Verkauf von Anteilscheinen aufgenommen werden.

1961

Am 13. März wurde die Bruderschaft wieder in „Schützenverein 1920 e.V. Gleidorf“ umbenannt. Eine Erneuerung des Tanzbodens in der Halle und gewisse bauliche Veränderungen werden für notwendig erachtet. Da die Halle aber auch von den Schulen und Turnverein für Zwecke der Leibesübungen in Anspruch genommen werden, sollen die vom Vorsitzenden bereits eingeleiteten Verhandlungen mit den Behörden wegen Zuschuss bzw. Bereitstellung von öffentlichen Mitteln weitergeführt werden. Wenn die für den Schützenverein zu übernehmenden Lasten tragbar sind, soll dieses Projekt durchgeführt werden

1965

Herrichtung eines weiteren Turnraumes in der Festhalle und Erneuerung des Fußbodens im kleinen Saal. Zu diesen Bauausführungen erläuterte der Vorsitzende die Finanzierung von DM 30.981,46 auf der Jahreshauptversammlung 1966.

1969

Für die Verlegung der Toilettenanlage und Anbau eines neuen Speisesaals mit geplanten Gesamtbaukosten von DM 69.300 wurde eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Die Maßnahme wurde einstimmig genehmigt. In der Versammlung wurde der Vorschlag gemacht, dass jedes Mitglied eine einmalige Zahlung von DM 50 leisten soll. Die Rentner sollten von dieser Regelung ausgenommen werden. Des Weiteren sollen alle Arbeiten, welche von Vereinsmitgliedern durchgeführt werden mit DM 5 je Stunde bezahlt werden. Die Zahlung für geleistete Arbeitsstunden soll nicht weniger als DM 50 betragen, d.h. jeder Freiwillige sollte wenigstens 10 Arbeitsstunden leisten. Diese Vorschläge wurden von der Versammlung genehmigt.

Da später der geplante Anbau zurückgestellt wurde, zahlte jeder Schützenbruder nur DM 20.

1970

Die Mitglieder des Turnvereins entfernten den Betonboden aus der alten „Hölle“, wobei auch die restlichen Ausschachtungsarbeiten in diesem Raum ca. 40 cm tief kostenlos ausgeführt wurden.

Der Schützenplatz konnte durch Anschütten ein ganzes Stück erweitert werden und wurde zum größten Teil mit Splitt abgewälzt. Die alte Toilettenanlage wurde abgerissen. Aus diesem Raum wurde die neue Bar „Zum Binsenkörbchen“ eingerichtet

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1973

Im Herbst wurde mit dem Umbau der Schützenhalle begonnen. Alte Fachwerkwände, die durch Witterungseinflüsse zum Teil morsch geworden waren, sind abgerissen und durch neue Hohlblockwände ersetzt worden. Auch wurden die alten Eisenfenster durch neue Holzfenster mit Rollläden ersetzt, sodass unsere Halle ein wesentlich einladenderes Aussehen erhalten hat.
Besondere Erwähnung verdient der Einsatz unseres Hauptmann´s Karl Schneider, der selbst kräftig mit Hand angelegt hat, und immer wieder Handwerker aus unserem Verein für diese gute Sache zu begeistern wusste. Selbst die Putzkolonne Köster Schmallenberg konnte Schneider für einige Stunden zum Einsatz bewegen, obwohl diese vorher schon kräftig einen zur Brust genommen hatte.

1974

Vom Vorstand wurden weitere Bauvorhaben an der Halle angeregt. Erstellung einer neuen gemauerten Theke, Bierkeller und Küchenvergrößerung. Eine Abstimmung seitens der Versammlung ergab nach eingehender Diskussion, dass die Mehrheit dafür ist, diese Baumaßnahmen in Angriff zu nehmen.

1975

Die Umbau- und Anbauvorhaben wurden durch den 1. Vorsitzenden Feldmann und durch den Schriftführer Göddecke der Versammlung erläutert (Anbau bzw. Erweiterung des Bierkellers, Anbau und Erweiterung der Küche und des Speisesaals, Erneuerung der Lichtanlage der alten Halle, weil vom TÜV verworfen, Ankauf des früheren Ehrenmahlgrundstückes von Otto Grobe Winkhausen).

Nach längerer, eingehender Diskussion über diesen wichtigen Baukomplex, zu dem aus der Versammlung etliche Vorschläge gemacht wurden, schlug Werner Kranefeld vor, von allen Mitgliedern eine einmalige Umlage in Höhe von DM 100,00 zu erheben. Dieser schon ganz erhebliche Betrag könne zur Finanzierung dieser Vorhaben beitragen. Die Baumaßnahmen sowie die Umlage wurden mit deutlicher Mehrheit genehmigt.